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Motorradtour zur Mosel im Mai 2015

04.06. - 07.06.2015



Fronleichnam - ein Feiertag bei uns in Nordrhein - Westfalen, der nützlicherweise immer auf einen Donnerstag fällt, somit muss man sich nur ein Tag Urlaub nehmen und ein langes Wochenende ist gewiss. Perfekt also, um eine kleine Mopedtour zu planen !
Mit von der Partie waren Heike, Susanne, Stefan und ich. Das Ganze aufgeteilt auf drei Motorrädern begaben wir uns früh morgens Richtung Briedel an der Mosel, einem kleinen Örtchen, an dem die
Zeit stillzustehen scheint, zumindest für uns Städter.
Briedel liegt zwischen Traben-Trabach und Cochem, direkt an der B 53.
Vor uns lagen ca. 270 km. Bei gemütlicher Fahrt und einigen Pausen zwischendurch hatten wir mit etwa 6 Stunden gerechnet.
Zunächst befuhren wir die A 45 bis Meinerzhagen. Das Wetter war zum Motorradfahren ideal, nicht zu kalt und nicht zu warm.
Ab Meinerzhagen ging es dann über Landstraßen weiter.

Leider zickte mal wieder mein Navi, so daß wir uns, auch durch einige Baustellen bedingt, erstmal grobe Richtung Bonn orientierten. Hinter Waldbröl startete ich einen neuerlichen Versuch
mit dem Navigationsgerät und siehe da , es klappte doch noch mit dem ollen Tomtom!



Danach ging es weiter über die B 256 bis kurz vor Neuwied. Hier überquerten wir den Rhein und fuhren anschließend über die B 9 bis Koblenz.
Über die B 327 und abschließend über die B 421 kamen wir unserem Ziel immer näher, obwohl das Navi mal wieder kolabierte und wir uns
mittels Anruf bei unserer Unterkunft erstmal informieren mussten, wie wir denn weiterfahren müssen.
Aber auch das letzte Stück des heutigen Tages überlebten wir.
Am Nachmittag trafen wir in Briedel ein und wurden von der Familie Nalbach, bei denen wir die nächsten drei Tagen zu Gast sein durften, herzlich begrüßt.



Die Hintour ab Gummersbach,
vorher ging es über die A 45 von Dortmund
bis Meinerzhagen.

Somit haben wir an diesem Tag insgesamt
ca. 250 km absolviert, wovon
etwa 70 km Autobahn zu befahren waren.



Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten gingen wir auf ein kleines Dorffest, das sogenannte Erdbeerfest in Briedel. Hier ließen wir den Tag bei ein paar Bierchen und Grillwürstchen ausklingen.

Am nächsten Morgen wurden wir schon früh geweckt ! Ein Hubschrauber war über den Weinbergen unterwegs und versprühte Pflanzenschutzmittel über den Weinstöcken.
Da wir aber heute möglichst zeitig auf das Motorrad wollten, war die Weckaktion gar nicht mal so schlimm.


Der Hubschrauber über dem Weinberg


Aber zunächst wurde gefrühstückt. Das Frühstücksbüffet war sehr reichhaltig. Unter Anderem gab es auch selbstgemachte Marmelade und Wurst aus der Region.
Danach wurden die Mopeds aus der Garage geholt, und bei heißen 30 Grad ging es entlang der Mosel bis Cochem.
Bei den Temperaturen war es schon eine Quälerei, besonders wenn es im Schneckentempo durch die kleinen Ortschaften ging.
So waren wir froh in Cochem angekommen zu sein um die Helme und Jacken erstmal ablegen zu können.
Anschliessend gingen wir im Ort auf Entdeckungstour.
Im Folgenden ein paar Bilder aus Cochem.



Nachdem wir mittags noch ein kühles Getränk zu uns genommen hatten, fuhren wir wieder zurück nach Briedel.
Den Rest des Tages verbrachten wir im Schatten an der Moselpromenade. Vorher holten wir uns noch ein paar Dosen kaltes Bier, so dass der heißeste Tag in dieser Woche ein wenig erträglicher wurde.

Abends trafen wir unsere Vermieter in der kleinen Sitzecke vor dem Weingut. Herr und Frau Nalbach erzählten uns, daß es in Briedel auch eine Schnapsbrennerei gäbe und wenn wir Interesse hätten, würden sie uns dort für Samstag zur Besichtigung anmelden.
Das Angebot nahmen wir gerne an, und so planten wir den morgigen Tag einmal ganz ohne Motorrad ein, denn es sollte ähnlich heiß werden wie heute.
Für morgens wurde eine Moseltour mit einem Schiff gebucht und nachmittags wurde die Brennerei besucht.





... ein paar Impressionen aus dem schönen Briedel...


Der Samstag begann mit dem hervorragenden Frühstück von Frau Nalbach. An dieser Stelle sei einmal erwähnt, daß wir mit der Unterkunft bei den Nalbachs sehr zufrieden waren, nicht nur was das Frühstück betraf. Sollte es uns mal wieder an die Mosel verschlagen, ist das Weingut Nalbach erste Adresse für den Aufenthalt.

Für interessierte hier der Link:    Weingut Karl Otto Nalbach, Briedel

Nach dem Frühstück begaben wir uns zum Anlegesteg an der Mosel, um mit dem Passagierschiff bis Traben - Trabach zu fahren.
Bei herrlichem Sonnenschein genossen wir die Fahrt über die Mosel.
Unterwegs gab es etliche Sehenswürdigkeiten.



In Traben - Trabach angekommen, erkundeten wir die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten. Da unsere Fahrt zurück nach Briedel für ca. 15:00 Uhr geplant war, hatten wir genug Zeit um in der Mittagszeit auf der Terrasse eines Italieners eine Pizza zu essen.
Das Lokal war sehr gut besucht, weshalb die spärlich besetzte Crew des Restaurants ein klein wenig überfordert war mit dem Tagesgeschäft.
Mama Mia ,oder molto füllo wie der Italiener zu sagen pflegt; Die oben erwähnte Bedienungsmannschaft bestand aus zwei waschechten Vollblutkellnern, der eine, es war wohl der Oberkellner, hielt sich vornehmlich an den Tischen mit ansehnlicher weiblicher Besetzung auf und pflegte in der ihm angeborenen Gigolo - Manier seine beliebten Kalauer an den Mann oder besser gesagt an die Frau zu bringen. Selbstverständlich mit den Gesten und Mimiken, die ein ausgewiesener Deutsch - Italiener im Repertoire hat. Selbst die Sprache hatte etwas von dem allseits bekannten italienischen Hütchenschieber von RTL !
Der Andere, es war offensichtlich der Lakai vom Erstgenannten, lief sich unterdessen einen Wolf.
Die Pizzen kamen noch in einer annehmbaren Zeit zum Tisch, als dann aber bezahlt werden musste, eskalierte die Situation ein klein wenig.
Nachdem wir dreimal darauf aufmerksam gemacht hatten , daß wir bezahlen möchten, wurde ich nach 45 Minuten etwas deutlicher zum Unterkellner,(also zu dem Lakaien) worauf er mir während des dann endlich stattfindenden Bezahlvorgangs unflätige Bemerkungen entgegenbrachte und mir zu verstehen gab, daß wir ihn nicht wieder beehren sollten.
Hatte ich aber sowieso nicht für den Rest meines Lebens eingeplant, und somit verliessen wir die Lokalität auf Nimmerwiedersehen.

Die Rückfahrt nach Briedel entschädigte aber ein wenig für den netten Mittag, so legten wir gegen 16:30 Uhr am Steg an und wir begaben uns zu unserem Termin in der Brennerei.

Nach der herzlichen Begrüßung durch die Familie Mees besichtigten wir zunächst die Destillerie. Da ich mich selbst für dieses Verfahren der Alkoholgewinnung interessiere, plauderten Herr Mees und ich über die ein oder andere Feinheit des Handwerks. Eine wirklich hochinteressante Sache!
Danach begaben wir uns in die Probierstube.



... bei der Verkostung...

... die Proben...

...das Sortiment...

Es folgte eine kulinarische Tour quer durch die verschiedenen Brände, wobei einer besser als der Andere schmeckte. Ausführlich wurden wir über die einzelnen Besonderheiten und Herstellungsverfahren der Schnäpse und Liköre informiert.
Anschliessend entschlossen wir uns, ein paar Brände und Liköre zu kaufen, allerdings nur soviel wie wir auf den Motorrädern mitnehmen konnten. Als wir uns von der Familie Mees verabschiedeten, vereinbarten wir, eine weitere Lieferung der Spirituosen über das Internet zu bestellen.

Für interessierte Schnäpschentrinker hier der Link zur Brennerei Mees:   Edelbranntweinbrennerei Mees
Da es auch abends noch schön warm war, setzten wir uns zu unseren Vermietern auf die kleine Terrasse vor dem Haus und wir plauderten über das Dasein als Weinbergbesitzer und über die
Sorgen und Nöte, die dieser Berufsstand mit sich bringt.


Der Sonntag folgte, und wir waren schon am Abreisetag angekommen.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und die Motorräder wurden startklar gemacht.
Nachdem wir uns von der Familie Nalbach verabschiedet hatten, wurde nochmal kurzerhand getankt. Danach begaben wir uns über schöne und teils kurvige Landstrassen durch
die Eifel Richting Nürburgring.
Da es auch heute sehr warm war, beschlossen wir bei einer kleinen Rast kurz vor Altenahr, bei Meckenheim auf die Autobahn zu fahren. Über Bonn und Leverkusen gelangten wir zurück
in heimatliche Gefilde.

J.L.


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