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Bootstour April 2022


mit dabei:
Eddy, Manni, Thomas, Peter, Steffi und ich



Eigentlich wollten wir diese Tour schon 2021 durchführen, leider kam uns Corona dazwischen und wir mussten umbuchen.
Also mit dem Vercharterer in Verbindung gesetzt und alles auf 2022 umgeplant.
Vorab sei ein dickes Lob an die Crew von Yachtcharter Leeuwaarden ausgesprochen; super Kooperation für die Umbuchung,
sehr gute Betreuung während der ganzen Zeit und eine hervorragende Information vor der Tour, zum Boot und zum Ablauf
der Woche.
Ich habe schon viele Touren gebucht, aber ganz selten ein so professionelles Gesamtpaket erfahren.
Während unseres Törns vom 22.04. - 29.04.2022 werden wir erstmals versuchen, einen tagesaktuellen Bericht zu fertigen,
also immer mal wieder reinschauen, es lohnt sich sicherlich...
Selbstverständlich bleibt der Törnbericht dauerhaft auf dieser Seite, so daß immer mal wieder ein Blick darauf geworfen werden kann.

Vorab, wie immer, ein paar technische Daten zum Boot und zu unserer Fahrroute diese Woche:

gechartert wurde bei Yachtcharter Leeuwarden, hierzu der Link zur Website:   Yachtcharter Leeuwarden
Unser Boot:                                  Duetglider 1500 AK, Aalscholver  
Lönge:                                         14,85 m
Breite:                                           4,60 m
Tiefgang:                                       1,00 m
Durchfahrtshöhe:                            4,20 m
Leistung Motor:                             135 PS (99,3 KW) Diesel
Verdrängung:                               ca. 22.000 kg
Stromversorgung:                         24V Bordspannung, Inverter auf 230V, zusätzlich Landanschluss 230V
Tankinhalte:                                 500 l. Diesel,  1500 l. Wasser

Das Boot bietet Platz für 12 Personen in 6 Kabinen, desweiteren befinden sich 2 Duschen und 3 Toiletten an Bord.
Alle weiteren Infos sind der Webseite des Vercharterers zu entnehmen.

Die gesamte Fahrstrecke:
gefahrene Distanz gesamt: 266 km
Verbrauch Kraftstoff: 143 l. Diesel
unsere Gesamtfahrroute:
Freitag ging´s dann endlich los.
Bei optimalen Wetterbedingungen kamen wir in Leeuwarden an. Leider verzögerte sich die Übernahme
des Bootes ein wenig, so das wir erst ca zwei Stunden später als geplant ablegen konnten.
Die Einweisung von Fritz war sehr gut, hatte ich in der Form auch noch nicht erlebt.
Nach eineinhalb Stunden erreichten wir unser Tagesziel, eine kleine Insel im Burgumer Mar.
Nachdem wir angelegt hatten, wurde der Grill angeworfen und das erste Bierchen getrunken.
Windgeschützt verbrachten wir den restlichen Tag an Deck.
Samstag:
in der Nacht hatte der Wind etwas nachgelassen, aber nach dem Ablegen frischte er wieder auf, so daß uns auf der Fahrt nach Groningen einige Probleme besonders bei der Durchfahrt der Brücken beschert wurden.
Das Boot hatte neben seinen vielen Vorteilen auch einen großen Nachteil; es stand im Wind mit seiner riesigen Fläche wie eine "Schrankwand" . Hatte der Wind das Boot einmal erfasst, wurde das Manövrieren extrem schwierig, da halfen auch die Bug - und Heckstrahlruder nicht wirklich.
So versuchten wir, vor jeder Brücke, vor der wir warten mussten, sofort das Boot festzumachen, wo es denn ging.
Ausser dass der Wind uns mit ca. 55 km/h um die Ohren blies, hatten wir an diesem Tag bis Groningen sonniges, wenn auch kühles Wetter bekommen.
Auf den letzten Metern hinter der "Nieuwe Oostersluis"  übernahm Peter das Ruder. Wir hatten für die heutige Nacht den Yachthafen des Groninger Motorboot-Clubs ausgewählt.
Da die Einfahrt in den Hafen selbst und das Durchfahren der Zuwegung zu den Bootstegen schon
bei normalen Windbedingungen manövertechnisch anspruchsvoll ist, stellten die Windböen eine äußerst ambitionierte Herausforderung dar.
Peter meisterte diese Aufgabe aber hervorragend und brachte das Boot sicher an den uns vom Hafenmeister zugewiesenen Liegeplatz.
Anschliessend ging ein Teil der Truppe auf Sightseeing-Tour in Groningen, Thomas und ich verbrachten den Nachmittag an Bord und liessen uns bei ein paar Bierchen die Zeit nicht lang werden.
Dazu ein paar Bilder des Tages
Sonntag:
Heute sollte es bis zum Lauwersmeer gehen. Vorab hatte ich während der Tourplanung zwar für die Nacht einen Hafen in Betracht gezogen, da wir aber einen Überschuss an Grillfleisch hatten, wurde eine kleine Insel zum Anlegen ausgesucht. Grillen in den Häfen ist bis auf einige wenige Ausnahmen generell verboten und auch auf dem Boot selber war es nicht erlaubt.
Der Wind war während der Nacht wieder abgeflacht und auch am Morgen hielt er sich noch in Grenzen. Für den Tag wurde aber nochmals auffrischender Wind gemeldet, so daß wir uns dazu entschlossen, früh zu starten um in dem schmalen Hafen ohne Probleme zu manövrieren.
Peter übernahm diese Aufgabe wieder. Es kam noch eine Besonderheit hinzu; wir mussten ein Stück rückwärts setzen und zudem noch gleichzeitig den Bug um 90 ° Grad in den Wind drehen, um unseren Liegeplatz zu verlassen und die Ausfahrt aus dem Hafenbecken zu erreichen.
Wie schon gestern meisterte er die Aufgabe wie ein alter Seebär.
Sodann fuhren wir wieder durch die gestrige Schleuse und noch ca 10 km den Van Starkenborgh - Kanal Richtung Nordwest bis zur Abzweigung in den Reitdiep.
Während der Fahrt passierten wir mehrere Brücken, die aber glücklicherweise immer zügig für uns geöffnet wurden, denn der Wind frischte wieder merklich auf und in den Spitzen erreichte er mehr als 60 km/h.
Durch die schnelle Öffnung der Brücken war somit kein Festlegen oder riskantes Manöver bei Wartezeiten notwendig.

Bis zur Roodehaanbrug in Höhe des Örtchens Staaksum!
Da es bei der Anfahrt schon ersichtlich war, daß diese Brücke nicht zu der "schnellen Sorte" gehörte, manöverierten wir auf den Steg zu, an dem sich der Anmeldeknopf befand. Nach erfolgtem Betätigen des Buttons hofften wir auf ein zügiges Öffnen.
Falsch gedacht ! Der Brückenwärter befand sich wohl in seiner mittäglichen Tiefschlafphase, so daß sich die Brückenbedienung erheblich verzögerte. Da wir schon wartend vor der Brücke standen, mussten wir deshalb wohl oder übel das Boot festmachen und dazu zum Steg, an dem sich der Anmeldeknopf befand, zurücksetzen. Hierbei erfasste uns plötzlich der Wind mit voller Wucht auf der Steuerbordseite und drückte uns mit dem Heck gegen eine Abweisedalbe.
Kleiner Effekt, mittelgroßer Schaden ! Denn hierbei wurde an der Reling ein Lackschaden und zu allem Überfluss auch noch ein Riss in der Plane, die an den Seiten des Bootes befestigt war, verursacht.
Nachdem wir uns zum Anmeldesteg "zurückgekämpft" hatten und den Knopf abermals betätigten, hat der Brückenwärter dann sein Nickerchen beendet und die Brücke geöffnet.
Ohne weiteren Schaden zu verursachen, gelangten wir am Nachmittag zu unserem Tagesziel.
Montag:

Am heutigen Tag sollte es über das Dokkumer Grutdjip und Dokkumer Ie bis Leeuwarden gehen. Der Wind hatte
etwas nachgelassen, dafür war der Himmel bedeckt aber ab und an kam die Sonne zum Vorschein.
Pünktlich zum ersten Schleusen kamen wir an der Willem Lorésluis an.
Mit uns zusammen schleusten noch ein kleines Segelboot und ein Katamaran, der einen Rumpf
einziehen musste, um in das Schleusenbecken zu passen.
Nach erfolgter Schleusung fuhren wir gemütlich dem Katamaran hinterher. Er sorgte auch dafür, daß die Brücken bis Dokkum immer zügig geöffnet wurden
und wir kaum Wartezeiten hatten. Auf diesem Teilabschnitt mussten wir zweimal das sogenannte "Bruggeld betalen", wie immer abzugeben in dem vom
Brückenwärter herabgelassenen Holzschuh, dem Holländischen Klompen.
Dieser Streckenabschnitt war einer der Schönsten der gesamten Tour, dazu ein paar Impressionen:
In Leeuwarden angekommen, machten wir direkt hinter der Noorderbrug fest.
Wenn man noch die Stadt erkunden möchte, empfiehlt es sich, den Hafenmeister
zwecks Bezahlung der Liegegebühr telefonisch zu kontaktieren, da sonst erst sehr
spät am Nachmittag jemand an den Booten entlang geht um zu kassieren.
Der Hafenmeister entpuppte sich als nette Hafenmeisterin, die gegen 15:00 Uhr
erschien und und uns noch ein paar Tipps zum Stadtbummel gab.
Danach ging es in die City von Leeuwarden.

Liegeplatz im Princentuin, Leeuwarden
Dienstag:
Bis zum Nachmittag wollten wir eine kleine Insel im Sneeker Meer erreichen, mal wieder in der Natur anlegen,
denn wir hatten immer noch Grillfleisch und Holzkohle in rauen Mengen.
Nach dem Ablegen mussten wir sofort vor der ersten Brücke wieder festmachen, da eine Reparaturmaßnahme
an der Hebeanlage anstand. Glücklicherweise dauerten die Arbeiten aber nur eine halbe Stunde, so daß unser
Zeitplan nicht komplett durcheinander kam.
Und so schipperten wir quer durch Leeuwarden in die Harlingenvaart bis zur Slauerhoffbrug.
Die Brücke ist eine architektonische Meisterleistung, wie man auf dem folgenden Video sehen kann.
Der weitere Verlauf des Tages verlief, entgegen der Ereignisse der letzten Tage, relativ ruhig. Der Wind hatte ein Einsehen mit uns, so daß wir gemütlich durch die Grachten schipperten und die Natur genießen konnten.
So erreichten wir das heutige Tagesziel und verbrachten den Nachmittag und Abend bei Kaltgetränken und Grillfleisch.
Allerdings waren wir auf unserer Insel nicht ganz alleine; einige Gänse hatten sich hier niedergelassen und brüteten ihren Nachwuchs aus.
Mittwoch:
heute war Königstag in den Niederlanden! Das Spektakel wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, also fuhren wir nach dem Ablegen ein paar Kilometer bis Sneek. Im Stadthafen angekommen, wurde angelegt und sodann in die Innenstadt gegangen.
Alles hier war irgendwie in Orange gefärbt.
Nachdem wir uns durch die Menschenmengen gekämpft hatten, eroberten wir uns einen Tisch in der Außengastronomie einer Gaststätte und beobachteten das bunte Treiben auf dem Platz.
Anschließend ein paar Fotos des heutigen Tages.
Donnerstag:
Heute ging es zurück in den Heimathafen der Aalscholver, denn unsere Woche war schon um und wir mussten morgen früh das Boot wieder übergeben.
Am Nachmittag wurde nochmals der Grill aufgebaut und die Reste verzehrt. Auch ein wenig Bier war noch vorhanden, was natürlich so weit es ging, ebenfalls der Vernichtung zugeführt wurde.
Freitag morgen wurden noch die letzten Formalitäten erledigt, das Boot getankt und an Fritz übergeben. Danach stand die Heimfahrt an.

Die nächste Tour ist für Ende März 2023 geplant. Dann wird ein Boot von De Drait von Drachten nach Brandenburg überführt. Der zwei Wochen dauernde Törn wird natürlich zu gegebener Zeit wieder ausführlich beschrieben. Vorab Infos werde ich ab Herbst diesen Jahres dann sporadisch schonmal auf einer neuen Seite hochladen.
Bis dahin immer ne Hand breit Wasser unter dem Kiel
JK
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