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Bootstour Mai 2015

04.05. - 08.05.2015



Das Boot:

De Drait 26

Maße:   14.95 x 4.35 x 1.15 m
Gewicht:                             20T
Motor:                120 PS Diesel
Dieseltank:                            850 l
Wassertank:                       1000 l
Fäkalientank:                         600 l
Kabinen:                                 5
Schlafplätze:                           12
Toiletten:                                3
Dusche:                                3



Dieses Jahr geht es für mich mal wieder doppelt durch die friesische Region. Im September mit der altbekannten Truppe und jetzt, im Mai mit sechs Mitstreitern, die ein Boot mehr oder weniger nur von Bildern her kennen ; allesamt Neulinge auf dem Gebiet.
Das war allerdings nicht tragisch, alle arbeiteten gut mit und somit gab es keine nennenswerten Probleme an Bord.

In unseren vier Tagen wollten wir ca 210 km absolvieren. Wie im kommenden September haben wir auch jetzt bei De Drait in Drachten gebucht, ein sehr professioneller Vercharterer,
den man ruhigen Gewissens weiterempfehlen kann.

Im folgenden Bild ist die Gesamtfahrroute zu sehen.




Am Montag konnten wir um 11:00 Uhr das Boot übernehmen. Nachdem wir von Volker, einem Mitarbeiter von De Drait, eine kurze Einweisung in die Technik erhalten hatten,
wurden noch die letzten Utensilien an Bord verstaut und los ging es Richtung Sloten, unserem heutigen Ziel.

An allen Tagen hatten wir zwar meistens sonniges bis durchwachsenes Wetter; der Wind aber blies mit bis zu 65 km/h bis Donnerstag abend sehr heftig. Daher war ein Aufenthalt
auf dem freien Deck nur mit Jacke und Schal wirklich angenehm.





















Der Blick unter Deck....



Bei wechselnder Bewölkung ging es zu unserem ersten Ziel, dem Campingplatz "De Jerden". Der Platz liegt direkt am Slotergat
zwischen dem Sloter Meer und Sloten, und bietet auch
Booten die Möglichkeit anzulegen und eine Nacht zu verbringen.
In vielen Häfen gibt es mittlerweile kostenlosen W-Lan Zugang, so auch hier. Somit konnten wir per Internet schon mal die Wetterdaten der nächsten Tage abrufen
und auch im Internetradio die Nachrichten auf deutsch hören.

Im Anschluss einige Bilder des Tages.




Zum Abschluss des Tages wurde der Grill aufgebaut. Da sich zum Abend hin die Sonne nochmal blicken ließ und wir eine windstille
Ecke erwischt hatten, konnten wir noch lange draußen sitzen.
Bei ein paar Bierchen ließen wir den Tag ausklingen.




Dienstag morgen waren wir bereits früh auf den Beinen, denn es sollte heute nach Giethoorn gehen, dem holländischen Venedig.
Die Route war zwar mit ca. 45 km nicht die Längste, aber bedingt durch eine Vielzahl von Brücken und einigen Schleusen hatte mein Stentec - Programm eine Fahrzeit
von etwa sieben Stunden errechnet. Und wir wollten im Örtchen ja noch einen Landgang machen.
Pünktlich um 09:00 Uhr passierten wir die erste Brücke in Sloten. Danach ging es durch den Follegaslot Richtung Tjeukemeer und von dort über Echternebrug bis Ossenzijl.

Hierzu ein paar Impressionen:










Bei dem starken Wind hatten wir so manches Mal unsere liebe Mühe, besonders in den Schleusen drückte es uns
ganz gehörig gegen die Schleusenmauer, denn das Bötchen hatte seitlich eine große Angriffsfläche zu bieten !
In Ossensijl bogen wir in den Steenwijk - Ossenzijl - Kanaal ab, denn die Kalenberger Gracht ist wohl eine der schönsten Fahrgebiete,
aber ich hatte sie schon gefühlte 50 mal befahren und somit wollte ich auch einmal etwas anderes sehen.
Dieser Weg nach Steenwijk hat zwar auf ca. 8 km 4 bewegliche Brücken, aber wir mussten nicht vor einer warten, alles lief
zügig ab und wir hatten somit keinerlei Verzögerungen.

Nach dem Mittag zog sich eine Gewitterfront zusammen, und auf dem letzten Stück nach Giethoorn hatten die Scheibenwischer
Schwerstarbeit zu verrichten.



Als wir gegen 16:00 Uhr den Passantenhafen in Giethoorn erreichten, ließ das Unwetter aber zumindest regentechnisch nach. Nur der Wind wurde immer stärker an diesem Nachmittag, so daß wir uns im Hafen im letzten Becken hinter einer Baumreihe einen Liegeplatz suchten.
Schnell noch beim Hafenmeister angemeldet und los ging es zum Landgang.
In einem kleinen Lokal wurde zu Abend gegessen.

Im Anschluss einige Bilder aus Giethoorn.




Mittwoch
Nach einer stürmischen Nacht wurde erstmal ordentlich gefrühstückt. Nachdem alle von der morgendlichen Toilette wieder an Bord waren, ging es heute Richtung Lemmer.
Über die Beulaker Wijde ging es zunächst Richtung Blokzijl.
In der Zufahrt zu diesem Meer steht eine kleine Freiheitsstatue.





In Blokzijl mussten wir zunächst die kleine Schleuse benutzen um in den Ort zu gelangen.
Danach ging es mitten durch den großen Ortshafen und das alte Fluttor Richtung Vollenhove.






Von nun an wurde es windtechnisch etwas ruhiger, denn nach der Voorstersluis ging es über die Zwolse Vaart Richtung Emmeloord. Dieses Stück liegt sehr geschützt teilweise zwischen Wäldern und hochliegenden Deichen.
Eine erwähnenswerte Zeitverzögerung handelten wir uns allerdings in der Marknessesluis ein, und das nicht zum ersten Mal in meiner Seefahrerkarriere!
Immer wenn ich diese Schleuse befahre, benötige ich mindestens eine Stunde zusätzlich, um weiter zu kommen. Aber dieses Mal wurden alle Werte gtoppt!!!
Volle EINHUNDERT MINUTEN PLUS X lagen wir vor dieser Schleuse.
Das wäre ja noch irgendwie hinnehmbar, aber die besonderen Umstände in der Zeit machten es zur Posse !
Zunächst wurden zwei uns entgegenkommende Boote in die Schleuse geleitet. Nachdem das untere Schleusentor geschlossen war, wurde es nach einigen Minuten wieder geöffnet. Wir dachten uns nichts Böses dabei, es könnte ja sein dass noch ein Boot als Nachzügler mitgenommen werden soll, obwohl die Schleuse durch die Beiden schon recht voll war. Na ja, Vielleicht ein kleines Boot...
NIX KLEINES BOOT !!!
Weitere fünf Minuten später wurde das Tor wieder wie durch Geisterhand geschlossen und die Boote wurde nach oben befördert.
Nachdem die Zwei die Schleuse verlassen hatten, dachte ich, nun sind wir an der Reihe. Dachte ich....
Nein, die eifrigen Jungs und Mädels vom Schleusen - Callcenter machten das Tor wieder zu ohne uns einfahren zu lassen.
Mittlerweile gesellte sich ein zweites Boot zu uns. Nachdem wir mit Ihnen die Sachlage erörtert hatten. entschloss sich der Skipper des anderen Bootes, mal in der Schleusenzentrale anzurufen, denn er nannte die holländische Sprache sein Eigen und somit konnte eine flüssige Komunikation mit dem Personal der Wasserstrassenmächtigen aufgenommen werden.
Als das Telefonat beendet war, teilte er uns mit, dass die Machthabenden an den Schaltpulten dieser kleinen Welt eine temporäre Unterbestzung in der Personaldecke
aufzuweisen hätten und wir uns ein wenig gedulden sollten, es würde schon irgendwann weitergehen.
Nach weiteren vierzig Minuten Wartezeit wurde auch der eher ruhig und besonnen wirkende niederländische Skipper merkwürdig ungehalten und er entschloss sich zu einem weiteren Telefonat mit den "Göttlichen"
Hierbei wurde ihm mitgeteilt, dass das durch die Unterbesetzung psychisch gebeutelte  Personal gerade bei der Mittagspause sei und es noch ein Viertelstündchen dauern könne ! Obwohl im allwissenden Almanach an dieser Schleuse keine Pausen aufgeführt sind !!!
Irgendwann ging es dann aber trotzdem weiter, ich hoffe nur, dass das opulente Mittagsmahl bei den gestressten Mitarbeitern kein Sodbrennen hinterlassen hat....

Nachdem wir in Emmeloord noch einen kleinen Zwischenstop zwecks Proviantaufnahme eingelegt hatten, fuhren wir das letzte Stück Richtung Lemmer auf der Lemstervaart
bis zur Friese Sluis, die uns wieder nach oben beförderte.
Im Buitenhaven machten wir für die Nacht fest. Zum Tagesabschluss wurde ein Landgang durch Lemmer mit Besuch einer Pizzeria zwecks Nahrungsaufnahme gemacht.






















Ein Rundgang durch Lemmer....



Donnerstag

Rechtzeitig machten wir uns auf um das letzte Teilstück unseres Mai - Törns zu bewältigen. Da wir nicht die komplette Strecke über den Princes Margriet Kanaal schippern wollten,
nahmen wir einen kleinen Umweg über das Sloter Meer und durch die Städtchen Woudsend, Ijlst und Sneek in Kauf. Diese Route führt parallel zum Kanal. Auf dem Princes Margriet Kanaal ist viel Berufsschiffahrt unterwegs und für uns mit den kleinen Booten nicht so schön zu befahren.
Das letzte Stück ab Sneeker Meer bis nach Drachten kannten wir schon von Montag. Trotz immer noch heftigem Wind erreichten wir den Yachthafen von De Drait früher als geplant,
so daß wir noch tanken konnten und dies nicht am morgigen Freitag erledigen mussten.

Zum Abschluss des Berichtes noch ein paar Bilder vom letzten Abend im Hafen von De Drait.





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