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Bootstour 2012

September 2012




... 10 Jahre Spaß inne Backen und immer ne Handbreit Wasser unter´m Kiel...


das war das diesjährige Motto, denn wir feierten ein kleines Jubiläum. Zum zehnten Mal befuhren wir die holländischen
Gewässer. Und das in der ursprünglichen Besetzung, denn leider hatten wir auch dieses Jahr einen k
rankheitsbedingten
Ausfall in der Besatzung.
Trotzdem sollten wir unseren Spaß haben...

Gechartert wurde wieder bei Cornellissen in Gendt. Hier waren wir mittlerweile bekannt wie "bunte Hunde", so daß
die Übernahme der "Gente" zügig von Statten ging und wir uns Montag morgen zeitig in Bewegung setzen konnten.


Montag



Das erste Stück führte uns über die Waal Richtung Westen bis zum Amsterdam - Rhein - Kanal. Leider herrschte an
diesem Morgen besonders viel Schiffsverkehr durch die Berufsschiffer, so daß dieses Teilstück eher  unangenehm
zu befahren war.















in Höhe Nijmegen wird eine neue
Brücke über die Waal gebaut.



An einigen Passagen wurde aber eine neue Betonnung extra für die Sportschifffahrt errichtet. Somit wird an diesen Stellen ein wenig die Brisanz aus dem Geschehen genommen.



Nach ca. 42 km auf der Waal bogen wir ab in den A-Rhein Kanal und hatten unsere erste Schleuse vor uns.
Bedingt durch den enormen Schiffsverkehr der Berufsschiffahrt wurde hier eine Doppelschleuse
errichtet. Die grössere von beiden Schleusen ist 340 m lang.
Mittels dieser Schleuse gelangten wir in den Amsterdam - Rhein - Kanal, der uns bis zur Wasserstraßenkreuzung
Lek - A.Rhein-Kanal - Nederrhein brachte.












Impressionen auf den letzten Kilometern...




Von dort aus ging es gute 20 km weiter auf der Lek bis Vianen. Kurz vor Vianen mussten wir noch die Schleuse Hagestein passieren.
Die darauf folgende Koniginnensluis bei Vreeswijk  beförderte uns in den Merwedekanal, unserem letzten Teilstück am heutigen Tag.
Bis zu unserem Anlegeplatz in Jutphaas waren es nur noch wenige Kilometer.




Dienstag


Gestern war noch "kurze Hose - Tag" heute änderte sich die Wettersituation zum Negativen.
Es war wesentlich kälter und es regnete immer wieder zwischendurch.
Unsere gute Laune sollte dies aber nicht beeinflussen, denn heute lag eines der schöneren Fahrgebiete vor uns.
Nachdem wir aus dem Merwedekanal in den Amsterdam - Rhein - Kanal eingefahren waren, schipperten wir noch
etwa 10 km Richtung Norden, bevor wir bei Maarssen in die Vecht einbogen.
Hierzu mussten wir die Persenning auf dem Deck herunterklappen, denn wir hatten eine Gesamthöhe von 3,90m, und
die Opburenbrug, die wir passieren mussten, hat eine Durchfahrtshöhe von nur 3,75m.
Auch das Manöver unter der Brücke und die Durchfahrt durch die direkt anschließende, enge Schleuse erforderte
eine erhöhte Aufmerksamkeit. Denn immer wieder "schwappten" vom Kanal her die Wellen der Berufsschiffe herein und
direkt hinter der offen stehenden Schleuse ging es scharf Backbord.
Danach wurde es ruhiger und wir genossen die Fahrt über die Vecht.
Die anschließenden Bilder beschreiben dieses Teilstück.





Im Laufe des Tages wurde das Wetter besser. Am frühen Nachmittag erreichten wir das Örtchen Weesp, hier mussten
wir die Vecht verlassen.
Durch mehrere  Schleusen und Brücken hindurch ging es weiter über die Smal Weesp und die Weesper Trekvaart Richtung Amsterdam - Südost.





Unterhalb von Amsterdam bogen wir in die Amstel ein, unser letztes Teilstück des heutigen Tages.
Gemächlich schipperten wir an den kleinen Ortschaften entlang.
Nach zwei Stunden und ca. 15km auf der Amstel erreichten wir unseren heutigen Liegeplatz, den Passantenhafen
Uithoorn. Der Hafen liegt mitten im Städtchen, somit bot sich die Möglichkeit eines kleinen "Landganges" an.
Nachdem wir das Boot am Steg festgemacht hatten, erkundeten wir den Ort.
Schließlich muss man ja wissen, wo es morgen früh Brötchen gibt und wo sich die Duschen und Toiletten befinden.
Abends wurde die mitgenommene Gulaschsuppe aufgewärmt und an Deck verzehrt.
Heruntergespült worden ist das Abendessen übrigens mit einem Glas Bier....




Mittwoch

                   Mittwoch, 06:37 Uhr mitteleuropäische Sommerzeit




??? 06:37 Uhr ????

jetzt fragt ihr Euch, warum wir so früh schon auf den Beinen waren. Die Erklärung ist einfach:
An diesem Tag war Wochenmarkt in Uithoorn und da wir uns mitten im Ort befanden, wurden wir unsanft von dem
geschäftigen Treiben während des Aufbaus der Stände geweckt.
Also raus aus den Federn, denn der Tag fing wirklich wunderschön an.

Nachdem alle frisch geduscht wieder an Bord waren, wurde erstmal gefrühstückt. Mittlerweile hatte ich auch die
richtige Verfahrensweise zum Kochen der Frühstückseier herausgefunden und somit konnte nichts mehr schief gehen.
Als alle Spuren des letzten Abends und die Utensilien vom Frühstück beseitigt waren, legten wir ab und folgten
dem weiteren Verlauf der Amstel bis zur Tolhuissluizen.
Diese Schleuse sollte uns in den Aarkanal befördern.

Das wir uns immer noch in der Nähe Amsterdams befanden, konnte man an den unzähligen Flugzeugen am Himmel
erahnen. Im Minutentakt überflogen uns die Urlaubsbomber.


















Flugzeug im Landeanflug auf Schiphol






Nachfolgend ein paar Amstelimpressionen....



Bis zum Mittag befuhren wir den Aarkanal und passierten die Städtchen Alphen a/d Rijn und Boskoop, auch bekannt durch die gleichnamige Apfelsorte.
Gegen 13:00 Uhr erreichten wir Gouda. Ein weiterer Landgang wurde kurzerhand eingelegt, denn ich wollte bei meinem Käse - Dealer ein paar Kilo alten Gouda kaufen.

Lalle, Andi und ich begaben uns also auf den Weg...

 ...vorbei an den alten Grachten....

...bis zum Marktplatz




in der Mitte des Bildes geht es links in eine kleine Gasse zum Käse - Dealer...   

...bis direkt zum Laden....


...ein Laden voller KÄSE...


Nach  erfolgtem  Grosseinkauf  ging  es  zurück zum  Boot, wo  uns  Schmiddi   schon  erwartete.





Nachdem wir abgelegt hatten, folgte das letzte Teilstück. Bei herrlichem Wetter befuhren wir die
Hollandse Ijssel Richtung Osten. Dieses Gewässer kannten wir schon vom letzten Jahr.
Diesmal ging es allerdings in die andere Richtung. Unser heutiger Hafen sollte wie im Vorjahr wieder der
Jachthafen Marnemoede sein. Bis dahin aber hatten wir noch  gute vier Stunden zu fahren.
Gemächlich schipperten wir also dahin, denn die Höchstgeschwindigkeit auf diesem Gewässer lag bei 9 km/h
außerhalb, und 4,5 km/h innerhalb der Ortschaften, die die Ijssel in diesem Bereich durchfloss.








Um kurz vor 17:00 Uhr erreichten wir das Örtchen Montfoort.
Da die Brückenzeiten vom Bedienpersonal in diesen Breitengraden nicht allzu genau genommen werden,
mussten wir vor der Brücke am Ortseingang eine Zwangspause einlegen.
Die Bedienpause zwischen 17:00 Uhr und 18:00 Uhr nutzten wir, indem wir schon mal das Abendessen vorbereiteten.
Nach dem Essen setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten ziemlich spät an diesem Abend unseren Jachthafen.
Da sich das Wetter wieder etwas verschlechterte, verbrachten wir den Rest des Abends unter Deck. Das Bier
schmeckte aber auch hier genau so wie an der frischen Luft...



Donnerstag


Der Tag begann wettertechnisch eigentlich vielversprechend und auf dem Weg zur morgendlichen Dusche viel mir etwas doch sehr Lustiges auf, nämlich folgendes Werbeschild:


Seltsam, was man hier so alles zu trinken bekommt...

Nun ja, ein seltsames Völkchen, die Holländer. Gut daß wir vernünftiges deutsches Bier zapfen konnten....

Die Gente im Hafen Marnemoede


Ein Blick über die Hafenanlage


Nachdem wir gefrühstückt hatten, befragten wir bezüglich unserer heutigen Strecke noch den
Hafenmeister über die Sperrung der Schleuse Amerongen auf dem Niederrhein.
Eigentlich hatte ich den Donnerstag so geplant, daß wir über den Niederrhein bis Arnheim fahren.
Leider war aber die Schleuse Amerongen immer noch gesperrt, also mussten wir die Fahrt über die
Waal in Kauf nehmen. Dies war nicht so prickelnd, denn zum Einen hatten wir dieses Stück schon
am Montag befahren, zum Anderen war da wieder die ungeliebte Gurkerei mit der Berufsschifffahrt.
Ändern lies sich das Problem leider nicht, da mussten wir halt durch.
Also legten wir ab und befuhren bis zum frühen Mittag den Rest der Hollandse Ijssel bis Nieuwegein.
Hier bogen wir wieder in den Merwedekanal ein und es folgte die gleiche Strecke wie Montag, nämlich
über die Lek und den Amsterdam - Rhein - Kanal bis zur Waal bei Kilometer 913.

Danach ging es noch etwa 30km Flussaufwärts im "Kampf" mit der Berufsschifffahrt bis Nijmegen.
Weil es in diesem Bereich der Waal kaum Häfen für die Sportschifffahrt gibt, mussten wir den heutigen
Abend im Passantenhafen Nijmegen verbringen.
Da aber das Wetter sich von seiner besseren Seite zeigte, verbrachten wir den letzten Abend an Bord wieder
auf Deck.
Bei dem einen oder anderen Gläschen Bier ließen wir es uns gut gehen.

Der Passantenhafen in Nijmegen

im hinteren Bereich liegt ein Partyschiff mit Biergarten an Land



Freitag



Wie immer Freitags muss zum Ende der Bootstour das Boot wieder zum Vercharterer zurück gebracht werden.
Heute hatten wir nicht mehr allzu weit zu fahren, das war auch gut so, denn das Wetter zog sich zu und es wurde windig und regnerisch.
Die letzten 13km nutzten wir dazu, schon mal "klar Schiff" zu machen. Nach und nach packte jeder seine sieben Sachen zusammen, der Kühlschrank wurde leer geräumt und die Zapfanlage gesäubert und abgebaut.

Bei windigem Wetter erreichten wir unseren Heimathafen.

Der Heimathafen der Gente

Das Boot wurde festgemacht und übergeben

Nachdem wir das Boot getankt hatten, verstauten wir unsere Sachen wieder in die Autos.
Dann verabschiedeten wir uns für dieses Jahr von der Schipperei.
Auf dem Heimweg wurde schon mal über die nächste Tour im September 2013 gesprochen.

Wahrscheinlich werden wir dann mal wieder in Friesland die Leinen losmachen....

J.L
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Bilder von Andi, vielen Dank für nicht allzu viele "Hochkantbilder"

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