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Bootstour 2010

13.09. - 17.09.2010



            Andi


Haui


Jörg






Schmiddi




Lalle





Jürgen




In diesem Jahr haben wir uns eines der schönsten Gebiete Hollands vorgenommen, nämlich Friesland mit seinen unzähligen Seen und kleinen Grachten.
Gechartert haben wir diesmal bei Yachtcharter Westerdijk in Earnewoude/Earnewald.
Info´s unter:     www.westerdijk.com


Wir, das sind langjährige Kollegen der Berufsfeuerwehr Dortmund, die seit 2003, immer im September, ein Boot in Holland chartern und fünf Tage die niederländischen Binnengewässer befahren.

In diesem Jahr trafen wir uns erstmals mit drei Kameraden, die mit einem Plattbodenboot das niederländische Wattenmeer und die Binnengewässer besegelten. Aber dazu später mehr.
Die gesamte Planung und die Navigation während unserer Tour wurde mit der Navigationssoftware Win GPS der Firma Stentec  durchgeführt.
Mttels eines Laptops, einer GPS - Maus und des Programms kann man so z.B. Geschwindigkeit, aktueller Standort, Brücken, Schleusen und deren Öffnungszeiten und  vieles mehr während der Fahrt ermitteln.
Wer faltet schon gerne während der Törns   x- mal die gedruckte Karte des jeweiligen Fahrgebietes ?

Trotzdem sollten aber ein aktueller Almanac und die Karten zur Hand sein. Diese gedruckten Unterlagen sind selbstverständlich bei einem seriösen Charterbetrieb immer an Bord, so daß man auf der sicheren Seite ist.

                                                                
Elektronik erleichtert das Leben, wenn sie dann funktioniert....


Die Tour:

Montag in aller Frühe ging´s los. Nachdem sich alle am vereinbarten Treffpunkt eingefunden hatten, wurden die Fahrzeuge und ein kleiner Anhänger mit unseren Utensilien beladen.
Perfekt gerüstet ging es auf die Autobahn Richtung Holland. Die gesamte Fahrt war wie immer von Kurzweil geprägt. Da wir alle auf verschiedenen Wachen unseren Dienst versehen und uns deshalb nur ein- bis zweimal im Jahr treffen, gab es viel zu erzählen.

Gegen 13:30 Uhr trafen wir am Liegeplatz unseres Bootes, die Syrinx, ein.
Nachdem unser Proviant und die übrigen Dinge an Bord verstaut waren, wurden wir vom Chef persönlich in die Technik des Bootes eingewiesen                
Anschließend wünschte er uns eine schöne Fahrt und ging von Bord.
Nun konnte es endlich losgehen!

Earnewoude - Akkrum

Da der erste Tag immer durch Anreise, Verstauen der Utensilien und Unterweisungen geprägt ist, blieb uns nicht mehr viel Zeit zum Boot fahren.
So wurde an diesem Tag nur noch eine Stecke von ca. 17 km zurückgelegt. Ziel war der Jachthafen Tusken de Marren in Akkrum.
Schleusen waren bis dort hin nicht mehr "im Wege" wohl aber vier bewegliche Brücken, die unter Umständen eine Zeitverzögerung darstellten.
Dennoch kamen wir zügig voran, so dass wir bis zum ersten Etappenziel gute zwei Stunden benötigten.
Glücklicherweise hatten wir während der Fahrt schönes Wetter, so dass wir vom Steuerstand auf dem oberen Deck steuern konnten.
Während wir so dahin schipperten, sorgte Smutje Haui   für unser leibliches Wohl.
Im Zielhafen angekommen, wurde das Boot festgemacht und erstmal ein "frisch gezapftes" auf unseren ersten Tag getrunken.
Anschließend klang der Abend mit kühlem Bier, Snacks und Musik unter Deck aus.


Akkrum - Blokzijl


Der Blick nach draussen versprach nichts Gutes !
Das Wetter war alles Andere als top. Aber was soll es; wir mussten es nehmen wie es kommt.  

Nach dem Frühstück wurde abgelegt und unter Deck alles klar gemacht, um von hier aus zu steuern. Der Regen und der Wind wurden immer heftiger, so daß es unmöglich war vom Oberdeck zu fahren.
Vor uns lagen am heutigen Tag ca. 60 km und eine erhebliche Anzahl von beweglichen Brücken und zwei Schleusen.

Da wir ungefähr wussten, wann wir die erste Schleuse befuhren, schauten Lalle und Schmiddi schon mal im Almanac nach, wann der Schleusenwärter Pause hatte.

Das erste Teilstück führte uns über den Meinesloot, Terkaplester Poelen, Goingarijpster Poelen und über den Noorder Oudeweg bis zur Joustersluis.
Wir blieben aber auf dem Noorder Oudeweg und fuhren über einen kleinen See, dem Lengweerder Wielen.
Da es hier einige Untiefen gibt, ist es zwingend erforderlich sich an die Fahrwasserbegrenzungen zu halten.

Das Wetter hatte immer noch kein Einsehen mit uns, und so wurde es auf dem kleinen See durch den starken Wind und dem Regen eine eher ungemütliche Überfahrt.
Weiter ging es über den Scharster of Nieuwe Rijn, der uns ins Tjeukemeer brachte.
Unser Smut  Haui  begann schon mal ein paar Snacks für die Mittagszeit vorzubereiten, da wir passend zur Pausenzeit die Schleuse erreichen würden.
Da das Tjeukemeer wesendlich grösser als der Langweerder Wielen ist, schlug uns noch mal die volle Härte des Wetters entgegen.
Aber es geschahen noch Zeichen und Wunder.
Zur Einfahrt in den Pier Christiaanslot, einer kleinen Gracht, klarte das Wetter etwas auf und die Sonne kam zögerlich zum Vorschein.
Bis zu unserer Mittagspause vor der Homansluis passierten wir noch einige bewegliche Brücken, an denen man bezahlen muss, damit sie für die Weiterfahrt geöffnet werden.






Dies geschieht folgendermaßen:

Vor der Brücke befindet sich ein Schild,
auf dem der zu bezahlende Betrag steht.
Der Brückenwärter lässt an einem Seil einen
für  diese Region typischen "Klomp", einen Holzschuh,zum durchfahrenden Boot herab,
in dem dann das Bruggeld hineingelegt wird



Nach der Mittagspause setzten wir unsere Fahrt Richtung Ossensijl fort. Da das Wetter immer besser wurde, freuten wir uns alle auf die Kalenberger Gracht, eines der schönsten uns eindrucksvollsten Fahrgebiete in Friesland.

Weil diese Gracht sehr eng ist und die kleinen Häuser mit den Bootsstegen direkt am Wasser liegen, ist die Höchstgeschwindigkeit auf maximal 6 km/h beschränkt.
Folgende Bilder ermöglichen einen kleinen Eindruck über dieses Teilstück:

Die Kalenberger Gracht:





Weiter ging es über Wetering und das Griethoornse Meer bis nach Blokzijl.

Um von hier aus nach Blokzijl zu gelangen, mussten wir noch einmal schleusen.
Die kleine Stadt  wurde um das Hafenbecken herum gebaut, so daß wir von unserem Liegeplatz aus eine herrliche Sicht auf die gesamte Stadt hatten.
Nachdem wir uns beim Hafenmeister angemeldet und wir das Toilettenhaus ausfindig gemacht hatten, ließen wir den Abend bei einem Glas Bier (oder auch zwei) ausklingen.   













Schleuse und Brücke in Blokzijl


Blokzijl - Lemmer "Mülltonneninsel"




Jetzt fragt ihr Euch" was ist eine Mülltonneninsel?"












In Friesland , aber auch in anderen Regionen Hollands, kann man mit dem Boot nicht nur im Yachthafen anlegen. Es gibt unzählige Anlege - und Ankerplätze mitten in der Wildnis, die meistens zeitlich begrenzten Aufenthalt ermöglichen.
An diesen Stellen nun sind immer ausreichend Papierkörbe und Mülltonnen aufgestellt, daher die etwas,zugegebener Weise, eigenwillige Namensgebung!



Aber den Tag von vorne begonnen:

Der Mitwoch begann mit wunderbarem Wetter!
Da das Toilettenhäuschen in Blokzijl mitten im Ort liegt, mussten wir schon am frühen Morgen eine kleine Wanderung machen.
Andi besorgte für uns anschliessend Brötchen im Supermarkt und wir frühstückten erst einmal ausgiebig.
Dann wurde abgelegt. Vor uns lagen ca. 55 km und einige Brücken und Schleusen, so daß wir mit ca. 8 - 9 Stunden
Fahrzeit rechneten.
Um aus dem Hafen heraus zu fahren, mussten wir das offen stehende Schleusentor passieren. Dieses aus Holz gefertigte Tor wurde früher geschlossen, wenn Hochwassergefahr bestand.
Wir befuhren den Vollenhoverkanaal bis zur Voorsterluis. Haui und Lalle übernahmen dieses erste Teilstück.
Um von hier aus nach Emmeloord zu gelangen, mussten wir mit der Schleuse ca. 6m Höhenunterschied überwinden.
Mit uns in die Schleuse fuhr noch ein kleineres Boot.




Nun ging es über die Zwolse Vaart bis nach Emmeloord. Dieses Teilstück liegt ca. 6 m unter dem Niveau!
Das gesamte Gebiet wurde trockengelegt und nun zum grossen Teil  landwirtschaftlich genutzt.
Vorbei an einem Campingplatz, durch Wälder und Felder fuhren wir auf die nächste Schleuse. der Markenessesluis zu.
Trotzdem das Fahrwasser ziemlich eng begrenzt ist , kommt und dennoch ein relativ grosser Berufsschiffer entgegen!
Langsam wurde es Zeit, dass unser Smut seinen Verpflichtungen nachkam. Er bereitete uns mal wieder ein ausgiebiges Mal für die Mittagszeit zu.
Nachdem wir Emmeloord passiert hatten und Richtung Lemmer steuerten, machten wir das Boot auf der Lemstervaart
unmittelbar vor der Banterbrug fest. Dort stehen Bänke und Tische zur Verfügung, (auch eine "Mülltonneninsel")
an denen wir bei  herrlichem Wetter unsere Mittagspause verbrachten.




Danach ging es weiter auf der Lemstervaart. Die Friese Sluis "beförderte" uns wieder eine Etage höher in den
Industriehafen von Lemmer.
Um mit dem Boot in das kleine Städtchen zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten:
Man kann mit der großen Industrieschleuse, der Prinses Margrietsluis dorthin gelangen, oder mit der schöneren
Variante, der Lemstersluis einfahren.
Wir entschieden uns für die zweite Möglichkeit und fuhren durch die kleine Sportbootschleuse nach Lemmer hinein.
Vor der Schleuse mussten wir noch einmal anlegen und warten, bis wir an der Reihe waren.


















Die Lemstersluis vom Industriehafen aus gesehen.
Kurz vor der Einfahrt in die Schleuse machte
Jürgen die Leinen los.



Die Fahrt ging weiter mitten durch Lemmer!
Links und rechts liegen Boote direkt an der Flaniermeile des Örtchens. Falls man in der glücklichen Lage ist, hier
einen Liegeplatz zu ergattern, kann man direkt in die Einkaufs - und Kneipenstraße gelangen.




Vorbei an uns zuprostenden Touristen und mehreren Jachthäfen gelangten wir hinter dem Frieslandpark in den
Stroomkanaal, der uns direkt ins Groote Brekken führte.
So langsam näherten wir uns unserem heutigen Ziel. Hier wollten wir uns mit den Kollegen des Plattbodenbootes
treffen.
Der Treffpunkt befindet sich im nordöstlichen Teil des Groote Brekken, genau an der Einmündung zum
Rijnsloot.
Andi nahm per Handy Kontakt zu den Kameraden des Plattbodenbootes auf, um zu erfahren, wann sie an der
Mülltonneninsel eintreffen.
Minuten später sahen wir Sie schon vor uns. Nicht zu übersehen an der gehissten BVB Flagge!





Wir folgten der Flagge und legten an der Mülltonneninsel hintereinander an. Es folgte eine herzliche Begrüßung
und Haui und Schmiddi zapften uns schon mal ein gut gekühltes Pils.












Kategorie:                       lecker Pilsbier
Ursprungsland:                 Deutschland
Brauerei:                         Oechsner
Temperatur.                    7,65° Celsius
Gefäss:                           Glashumpen
Gefässtyp:                       Krombacher Edition
Inhalt:                            0,4 Liter
Schöpfer der Leckerei:     wie schon erwähnt: Haui und Schmiddi


Danach wurde erstmal das Plattbodenboot von uns "Motorschippern" bestaunt. so etwas hatten wir ja sonst
nur aus einiger Entfernung gesehen.




Mülltonneninsel - Princenhof

Schon in der Nacht wurde das Wetter immer schlechter. Als wir morgens aufwachten, regnete es. Da es sehr
windig war, sollte der Tag aber auch einige sonnige Momente für uns bereit halten, so daß sich schlechte und schöne
Phasen sehr schnell abwechselten.
Nach dem Frühstück legten wir gemeinsam ab.
Da Lalle gerne auf dem Segelboot mitfahren wollte, folgten wir den Anderen bis ins Heeker Meer .
Unsere Fahrt ging durch Sloten , über das Sloter Meer und durch Woudsend bis nach Heek





Heek war der Heimathafen des Plattbodenbootes und die vier Kameraden waren am Ende ihres diesjährigen
Törns angelangt.
Danach setzten wir unsere Fahrt fort.
Über den Prinses Margriet Kanaal ging es Richtung Princenhof. Um die Stimmung ein wenig anzuheben, hörten wir
uns Helge Schneider und Herbert Knebel an.



Da am nächsten Tag auch unser Törn zu Ende war und wir früh Morgens die Syrinx wieder abgeben mussten,
wollten wir noch tanken. Dazu fuhren wir an die Tankstelle in Earnewoude.
Hier wurde Diesel und Trinkwasser gebunkert.











Die Tankstelle in Earnewoude.


Das Kassenhäuschen ist nicht immer besetzt, deshalb
mussten wir den Tankwart über das Handy
benachrichtigen.
Da der Ort eher klein und beschaulich ist, dauerte es
aber nicht lange und wir wurden promt bedient.



Wir suchten uns an den zahlreichen Anlegestegen einen Platz für die Nacht.
Unser Smut fing derweil schon mal damit an sein legendäres "Käptn´s Dinner" vorzubereiten. Dies kredenzt er uns an
jedem letzten Abend und auch diesmal lies Kombüsenchef Haui sich nicht lumpen.
Es gab Steak mit Pfifferlingen und einer kräftigen Pfeffersoße.





Vorspeise:               entfällt wegen Platzmangel im Magen

Hauptspeise:         (im Uhrzeigersinn, bei zwei Uhr beginnend)

      - lecker Soße - Steak - Beilage - Pfeffer - Pilze -


Nachspeise:            entfällt, Grund siehe oben

Dazu wurde ein lecker Pilsbier vom Fass gereicht



Zugegeben, der Teller aus Pappe selbst ist nicht der schmuckste, aber nützlich!
In der Zwischenzeit wurde die Satellitens
chüssel justiert. Wir wollten ja nachher noch unseren Lieblingsverein
Borussia Dortmund  gegen Karpaty Lviv spielen sehen
Aber vorher setzten wir uns zusammen unter Deck und genossen das Abendessen.





Der Tag der Abreise
Die letzten v
ier Tage vergingen wie im Flug. Heute war unser Abreisetag und es ging wieder nach Hause.
Da wir gegen 10:00 Uhr morgens die Syrinx abgeben mussten, waren alle an Bord schon früh auf den Beinen.
Wahrend Haui und Schmiddi das Frühstück vorbereiteten, verbrachte der Rest die Zeit auf Deck um schon mal
Ordnung zu schaffen.
Klar Schiff heißt bei uns, dass alle ihre persönlichen Dinge schon mal einpacken, die Tische und Stühle
zusammenstellen, die Technik zudammenpacken und daß das Deck grob gereinigt wird.
Hierzu wird mittels eines Eimers Wasser an Bord geholt. Mit dem Schrubber und der Flitsche werden die
Spuren der letzten Tage beseitigt.



Mit dem Eimer am Tampen wird Wasser geholt



Das "Fine-tuning" der Reinigung übernahm der Charterbetrieb, da wir die Endreinigung bezahlen mussten.
Nach dem Frühstück legten wir ab und fuhren die letzten Meter zurück zum Steg von
Yachtcharter Westerdijk.
Wie an den Tagen zuvor zeigte sich das Wetter mal wieder nicht von seiner besten Seite, so daß es sehr kühl und regnerisch war.
Dafür sahen wir aber noch zum Abschluss einen Regenbogen!




Nachdem wir die Syrinx übergeben hatten, verabschiedeten wir uns vom Vercharterer.
Im Ort betankten wir noch unsere PKW und verabredeten uns zu einem Zwischenstopp in der
Mittagszeit bei einem Schnellrestaurant in Rees.
Während der Rückfahrt wurde schon über unsere Bootstour 2011 gesprochen.
Wir verabredeten, dann mal wieder ,nach zwei Jahren Friesland, unseren Törn von Gendt aus
zu beginnen.
Gendt ist ein kleines Örtchen direkt an der deutsch - niederländischen Grenze in der Nähe
von Nijmegen
Aber darüber nächstes Jahr mehr......

in diesem Sinne

JoeL.

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