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Bachlaufbau






Plötzlich war der ganze Mutterboden über….



Hallo Freunde der gepflegten Gartenarbeit!
Wenn man ein „paar“ Schubkarren voll Mutterboden benötigt, dem Lieferanten aber nicht mitteilt wie viel man darunter versteht, liegt plötzlich eine LKW – Ladung vor der Tür.

Somit blieben ca. 4 m³ ( in Worten: vier Kubikmeter!!!)der schwarzen Erde übrig.
Da niemand von uns eine zündende Idee zur weiteren Verwendung hatte, wurde der ganze Dreck erst mal auf einen großen Haufen geschoben.
Ca. ein halbes Jahr später wurde unsere Terrasse erweitert und zu dem oben genannten Haufen gesellte sich ein weiterer Kubikmeter Aushub hinzu!

Da waren´s schon 5 m³!!!


Jetzt wurde es Zeit, dem riesigen Hügel eine künstlerische Note zu verpassen und daher entschieden wir uns dazu, einen Bachlauf zu gestalten.

Somit wurde erstmal der Berg mit dem topographischen Auge eines relativen Laien ( nämlich von mir selbst) vermessen und grob ein Verlauf des Baches festgelegt.
Als nächstes ist mittels Schaufel uns Spaten eine Rinne gefertigt worden, die am Ende des Bachlaufes in einem großen Loch endete.
Hierdurch fielen nochmals fünf Schubkarren Boden an, die gleichmässig auf dem Areal verteilt wurden.
In einem Fachgeschäft für Gartenteiche besorgten wir uns einen kleines Becken, das im zuvor genannten Loch, waagerecht ausgerichtet, eingesetzt wurde.
Diese "Formteiche" gibt es in den Fachgeschäften in verschiedenen Größen, der kleinste kostet etwa 35 € und hat ca. 100 Liter Fassungsvermögen.





In dem gleichen Geschäft holte ich Teichfolie, die als unterste Schicht des Bachlaufes dienen sollte.
Diese Folie gibt es in verschiedenen Breiten auf einer Rolle.
Ich entschied mich für die 4- Meter Rolle, von der ich mir zwei Stücke á 1m abschneiden ließ.
Die Rinne des Bachlaufes wurde nochmals durch Feststampfen mit einem grossen Hammer
verdichtet, bevor ich die Teichfolie einlegte.
Da der Wasserlauf an sich in einem großen Halbkreis verläuft, musste die Folie in mehrere
kleine Stücke zerschnitten werden, damit keine zu großen Falten  entstanden.
Ausreichend überlappt garantierte sie nun die erforderliche Dichtheit des Bachlaufes.





Im Laufe meiner Internet - Recherchen hierzu stieß ich auf einen Steinbruch im Dortmunder Süden, der für Selbstabholer ein lukratives Angebot hatte.
Pro Kofferraum Ladung Bruchsteine bezahlt man hier 10 €. Nach dreimaligem hin- und herfahren hatte ich eine ausreichende Anzahl an unterschiedlich großen Natursteinen zusammengesammelt
Beim Baustoffhändler hätte ich hierfür ein kleines Vermögen bezahlt.
Einige flache Exemplare wurden später für die Rinne des Bachlaufes verwendet, die Übrigen wurden links und rechts gleichmäßig verteilt, so daß man später die Teichfolie nicht mehr sieht.

Im Baumarkt meiner Wahl kaufte ich sechs Säcke  Garten und Landschaftsbau - Beton.
Hiermit sollte die eigentliche Rinne modelliert werden.
Natürlich kann man den Beton in einer Schubkarre oder im Speisfass anrühren,
wir nahmen aber eine Speismaschine, da noch einige Schaufeln Splitt mit untergerührt wurden, die beim Terrassenbau übrig geblieben waren.
Der untergemischte Splitt gab der Masse eine grobkörnige Struktur die meiner Meinung nach den Bachlauf natürlicher aussehen lässt..





Nachdem der Beton erdfeucht angemischt war, wurde der gesamte Bachlauf ausmodelliert.
Einige Ecken und Kanten wurden absichtlich grob ausgeformt. Hierdurch strömt später das fließende Wasser mehr oder weniger unkoordiniert durch die Rinne, so dass es etwas naturgetreuer aussieht.
Ein paar Tage später war der Beton ausgehärtet und der Bachlauf wurde das erste mal "Geflutet"
Aus früheren Zeiten hatten wir noch eine Teichpumpe, die genug Leistung brachte, um das Wasser durch einen formstabilen Schlauch nach oben zu pumpen.
Der im schon erwähnten Fachgeschäft für Gartenteiche erworbene Schlauch wurde
im Erdreich verbuddelt und das Ende am Einlauf unter einigen Steinen verborgen.





Nun hat Beton, und auch der Split, die Eigenart, Wasser aufzunehmen. Aufgrund der großen Oberfläche die durch die grobe Struktur entstanden ist, war nach der ersten Inbetriebnahme ein etwas größerer Wasserverlust festzustellen.

Das ist erst mal nicht so dramatisch, man kann ja ab und zu ein wenig Wasser nachkippen.
Mich ärgerte es aber trotzdem, dass ich vorher nicht daran gedacht habe. Ich hätte mich im Vorfeld schlau machen und z.B. dem Beton die Substanz beimischen sollen, die auch verwendet wird, wenn Kellerwände "wasserdicht" gegossen werden.
Nun ist aber "das Kind in den Brunnen gefallen" und ich musste mir etwas Anderes überlegen.
Hierzu hatte mein Vater eine Idee.
Im Kanalbau wurde früher so genanntes Wasserglas verwendet, wenn es darum ging, Beton wasserdicht zu machen.




Natronwasserglas, so die vollständige Bezeichnung, ist eine harmlose Chemikalie, die
unter Anderem auch dazu verwendet wird Soleier haltbar zu machen.
Eine wässerige Flüssigkeit, die nach dem Aufbringen auf Beton aushärtet und so eine
wasserundurchlässige durchsichtige Schicht bildet.
Durchsichtig war mir sehr wichtig, da ich ja die natürliche Farbgebung des Bachlaufes
und vor allem der Bruchsteine erhalten wollte.
Also nichts wie hin in den nächstgelegenen Chemikalienfachhandel und 3 Liter von dem Zeug
gekauft. Kostenpunkt: 4,61 € pro Liter.
In mehreren Arbeitsgängen trug ich das Wasserglas mit einem Quast auf den Bachlauf auf.

Nachdem alles ausgetrocknet war, sah die Oberfläche stellenweise wie verglast aus. Die
Aktion brachte das gewünschte Ergebnis aber nicht zu 100 %, so dass auch heute noch ab und an etwas Wasser aufgefüllt werden muss.
Damit kann man aber leben, denn eine teilweise "
Verdunstung" des Wassers war von vorne herein eingeplant.




Nach und nach wurde der Hügel bepflanzt und der Aussenwulst des Teiches mit flachen Bruchsteinen verkleidet, so daß der schwarze Rand nicht mehr sichtbar war.
Sobald es in den Gartencentern wieder Wasserpflanzen gibt, wird der äußere Bereich
des Beckens bepflanzt und von dem Schwarzen Loch ist dann so gut wie nichts mehr zu sehen!
Im Baumarkt besorgten wir uns Aussenlampen , die in einem Stein eingelassen sind.
So fügt sich auch die Beleuchtung ins Gesamtbild ein.

Abschliessend habe ich noch ein paar Bilder angefügt, die die verschiedenen Perspektiven des Bachlaufes darstellen nachdem er fertiggestellt war...

J.L
.





... Und ein Jahr später !


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